Das BIL-System ist ein zentrales, webbasiertes Leitungsauskunftsportal zur sicheren und effizienten Koordination von Bau- und Planungsvorhaben. Es besteht aus einer Online-Portallösung, einem datenbankgestützten Backend zur Verwaltung von Zuständigkeitsflächen (Netzgebieten) sowie integrierten Kartendiensten (WMS). Das System ermöglicht eine zentrale Bearbeitung von Anfragen durch Infrastrukturbetreiber und bietet Funktionen wie Archivierung, Statistik, automatische Zuständigkeitsprüfung und Schnittstellenanbindung an interne Systeme.
Planer und Bautätige können ihre Planungs- und Bauvorhaben über einen kostenfreien Zugang im Portal erfassen und eine automatisierte Zuständigkeitsprüfung durchführen. Bei festgestellter Betroffenheit wird die Anfrage zur Planauskunft automatisch an den jeweiligen Betreiber weitergeleitet.
Die Beitragshöhe richtet sich nach der Größe des Netzgebiets bzw. der Länge der Transport- und Versorgungsleitungen. Die Rechnungsstellung erfolgt jeweils im Januar für das laufende Kalenderjahr. Alle Preise verstehen sich zuzüglich der jeweils gültigen gesetzlichen Umsatzsteuer.
Eine einjährige Testphase ist kostenfrei möglich.
Die Spannfeldanalyse ist ein Spezialmodul im BIL-System zur Identifikation von Betreibern entlang geplanter Hochspannungstrassen. ÜNBs sind gesetzlich verpflichtet, angrenzende Betreiber bei Netzänderungen zu informieren (§§ 49a, 49b EnWG). Durch Geometrieanalyse und automatisierte Zuständigkeitsprüfung liefert BIL ein vollständiges Reporting über betroffene Teilnehmer.
KATWARN liefert offizielle Warnmeldungen direkt ins BIL-System. Wenn eine Warnung das Zuständigkeitsgebiet eines Teilnehmers betrifft, wird dieser automatisch benachrichtigt. So können Infrastrukturbetreiber bei Gefahr (z. B. Unwetter, Bombenfunde) schnell reagieren und geeignete Maßnahmen einleiten.
BIL ist mit verschiedenen externen Systemen verbunden, z. B. dem Planungsinformationsserver tetraeder.com oder dem Infrastrukturatlas der Bundesnetzagentur. Dadurch entfällt der doppelte Bearbeitungsaufwand für Planungsanfragen. Die Anbindung erfolgt über standardisierte Schnittstellen.
Ja, der Support ist werktags von 8:00–17:00 Uhr verfügbar. Es gibt zwei Ebenen: die Anwendungsbetreuung (für Systembetrieb, Updates, Fehleranalyse) und die Nutzerbetreuung (direkter Support bei Fragen zur Anwendung). Beide arbeiten eng zusammen, um technische Probleme schnell und zuverlässig zu lösen. Fehler werden analysiert, dokumentiert und in Abstimmung mit dem Nutzer behoben.
Ja, mit dem Einverständnis des jeweiligen Betreibers können auch Auskünfte für Dritte über das BIL-Portal erteilt werden. Die vertragliche und rechtliche Grundlage, insbesondere Haftungsfragen, sind dabei individuell zwischen Ihnen und dem jeweiligen Auftraggeber zu regeln.
Der Vertrag läuft unbefristet, kann aber vom Teilnehmer jeweils zum Jahresende gekündigt werden. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. Eine Kündigung während des ersten (kostenfreien) Vertragsjahres ist ebenfalls möglich, wenn z. B. keine Nutzung erfolgen soll.
Der Anfragende kann Bau- oder Planungsvorhaben detailliert erfassen, Unterlagen hochladen, Fristen setzen und den Bearbeitungsstand in Echtzeit verfolgen. Zusätzlich kann er Erinnerungen einrichten, Anfragen an Mailverteiler weiterleiten oder externe Recherchetools nutzen. So erhält er gebündelt alle Antworten über eine zentrale Plattform – transparent und rechtssicher dokumentiert.
Weitere Fragen.
Teilnehmer können über das BIL-Portal ihre Zuständigkeitsflächen selbstständig übermitteln, ändern oder löschen. Diese Flächen werden als Polygone im Backend hinterlegt und sind Grundlage für die automatische Zuständigkeitsprüfung bei Anfragen.
Ja. Über eine REST-Schnittstelle können Anfragen automatisiert ins eigene Geoinformations- oder Planungssystem übernommen und dort beantwortet werden. Abrufbar sind Anfrageübersicht, Details und Dokumente. Ebenso können Antworten, Betroffenheit und Statusmeldungen zurückgespielt werden.
Ja, die gesamte Bearbeitung kann über das BIL-Portal erfolgen. Anfragen werden dort angezeigt, klassifiziert und zur Beantwortung vorbereitet. Teilnehmer können direkt über das Portal Dokumente hochladen, Status setzen und die Betroffenheit festlegen.
BIL prüft anhand der hinterlegten Flächen automatisch, ob ein Teilnehmer für eine Anfrage zuständig ist. Ist das der Fall, erfolgt eine Zuständigkeitsmitteilung an den Teilnehmer und ggf. an den Anfragenden. Bei Nicht-Zuständigkeit wird automatisch eine entsprechende Mitteilung versendet. Die Prüfung spart Aufwand, da nicht jede Anfrage manuell kontrolliert werden muss.
Ja, BIL stellt umfangreiche Statistikfunktionen bereit – monatlich, jährlich oder seit Beitritt. Enthalten sind u. a. Anzahl und Status der Anfragen, Betroffenheit, Lesestatus und Bearbeitungsdauer. Die Daten sind als CSV exportierbar. Auf Wunsch können individuelle Berichte erstellt werden (kostenpflichtig).
Für die Anzeige und Auswahl von Anfragestandorten nutzt das BIL-Portal Geocoding- und Geomap-Services (WMS, WFS). Über die Kartenoberfläche lassen sich Adressen, Straßen oder Koordinaten suchen, visualisieren und selektieren. Luftbildkarten und verschiedene Maßstäbe sind verfügbar. Dies erleichtert die präzise Eingrenzung des Anfragegebietes und die geografische Zuordnung.
Alle Anfragedaten werden revisionssicher gespeichert. Das Archivierungssystem besteht aus einem kurzfristigen und einem langfristigen Speicher. Die Daten stehen ausschließlich BIL eG, dem betroffenen Teilnehmer und dem jeweiligen Anfragenden zur Verfügung. Auch ältere Anfragen (älter als 6 Jahre) können wieder aufgerufen werden. Die Archivierung entspricht den gesetzlichen und technischen Standards für Langzeitspeicherung.
Die Datenverarbeitung im BIL-System basiert auf Artikel 6 Abs. 1 lit. f DSGVO – dem berechtigten Interesse. BIL speichert keine konkreten Leitungstrassen, sondern Korridore (Zuständigkeitsflächen), die durch den Teilnehmer definiert werden. Diese Daten sind technisch und organisatorisch vom Zugriff Dritter geschützt und getrennt von Daten der Anfragenden gespeichert.